Melden Sie sich im Netzwerk an und nehmen Sie an unseren Werkstätten und in unserer Online-Gruppe teil!

 

» Anmeldung


Synergiewerkstatt #35: Mit Mut zur Vielfalt dem Fachkräftemangel begegnen

Partner_innen:
Dr. Bruno Gross (Vice President Europe),
Carolin Wolke (Director People Europe), Thorlabs

Mittwoch, 12.10.2022, 9:00-17:00 Uhr mit Vorabendprogramm
Hybride Werkstatt via MS Teams und live in Bergkirchen / München

 

Liebe Mitglieder und Schnuppergäste der Synergiewerkstatt #35,
bitte loggen Sie sich in der linken Spalte unten ein, um die für Sie exklusiven Materialien einsehen zu können.

 

Wie bekommen und halten wir die dringend benötigten Fachkräfte? Personaler_innen aus nahezu allen Branchen können bestätigen: Der Markt ist wie leergefegt. Zusammen mit unserem Gastgeber Thorlabs und den Synergiewerkstattbesucher_innen kamen wir zu folgendem Schluss:

10 Erkenntnisse, wie eine Willkommenskultur aufgebaut wird:

  1. Wenn Vielfalt im Unternehmen gelingen soll, muss sie von der obersten Führungsebene vorgelebt werden. Der Auftrag und die Botschaft muss von oben kommen. 
  2. Damit sich jemand aus dem Ausland im Betrieb wohlfühlt, muss das Team die Person willkommen heißen. Die Führungskraft ergreift hierfür die Initiative und gibt entsprechende Hilfestellungen (z.B. vereinbart sie Vorstellungstreffen mit allen wichtigen Ansprechpartner_innen und stellt einen Buddy zur Seite).
  3. Für Menschen aus dem Ausland und ihre Familien ist der Start in einem neuen Land oft überfordernd. Daher brauchen sie bei der Ankunft Unterstützung bei Behördengängen, Wohnungssuche, Schulanmeldung etc. Am besten begleitet sie dabei jemand aus dem Unternehmen – das spart Zeit und Energie.
  4. Für eine gelungene Willkommenskultur sind Geduld und gegenseitiges Verständnis notwendig. Insbesondere die Führungskräfte müssen sich die Zeit für ihre Mitarbeitenden nehmen, um scheinbare Selbstverständlichkeiten zu erklären und ein Ohr für private Belange zu haben.
  5. Eine interkulturelle Zusammenarbeit gelingt, wenn es Raum für persönlichen Austausch gibt. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden die Möglichkeit bekommen, sich persönlich kennen zu lernen und gegenseitig Vertrauen aufzubauen.
  6. Um kulturelle Unterschiede zu erkennen, müssen sie klar benannt werden. Es sollte ein Dialog über Umgang mit Zeit, Hierarchien, Problemlösung etc. angestoßen werden, um zu erkennen, wo einerseits gemeinsame Regeln sinnvoll sind und wo andererseits verschiedene Ansichten Synergien schaffen.
  7. Als Grundlage sind Unconscious Bias-Trainings zu empfehlen, um Stereotype zu erkennen und zu überwinden. Denn alle Menschen haben Stereotype – sind sich deren nur nicht bewusst. Und dummerweise behindern Stereotype ein Zusammenwachsen.
  8. Ob Englisch oder Deutsch die gemeinsame Sprache ist, sollte der Bereich entscheiden: In der Entwicklung mit international ausgebildeten Fachkräften ist es meist Englisch, in der Produktion weisen die Beteiligten eher Deutschkenntnisse auf. Wichtig sind Deutschkurse für Ausländer_innen, Englischkurse für Deutsche.
  9. Ein Dialog über kulturelle Unterschiede bedarf vor allem der Anerkennung von Unterschieden und der expliziten Wertschätzung zentraler Werte und Traditionen, z.B. Glückwünsche zu besonderen Festtagen von Muslimen.
  10. Will ein Unternehmen nach außen überzeugen und mit seiner Kultur neue Talente gewinnen, gilt es, erst einmal intern kulturelle Vielfalt zu leben. Dazu gehört, entsprechende Maßnahmen einzuführen, bekannt zu machen und alle Beteiligten zur Mitwirkung zu animieren.

Best Practice: Thorlabs

Als oberste Unternehmenslenkerin steht Jennifer Cable voll und ganz hinter Diversity, Equity & Inclusion. Ihr Vater hat das Unternehmen in einer Garage gegründet und sehr früh auf globalen Wachstumskurs gebracht. Jennifer folgt seinen Werten und ist aktiv dabei, Barrieren insbesondere für Menschen of Colour abzubauen.

Hier geht es zu ihrer Begrüßungsrede.

Dr. Bruno Gross, Vice President Europe hat sich in seiner Keynote als Grenzgänger beschrieben: Geboren und aufgewachsen in Rumänien, in Deutschland studiert und Karriere gemacht. Verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, war ein enormer Vorteil für ihn in seiner persönlichen Entwicklung als auch in der Führung komplexer Organisationen. Von Thorlabs sagt er: „Wir sind so, dass wir Dinge tun, ausprobieren und sie anpassen, wenn sie nicht funktionieren. Kulturelle Vielfalt ist dabei Teil der DNA von Thorlabs.“
Und der Erfolg gibt ihm recht: Das durchschnittliche jährliche Wachstum liegt bei 12 Prozent.

Zum Video-Mitschnitt (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)

Wertschätzung ist ein Erfolgsfaktor für eine gelungene Unternehmenskultur, wie Carolin Wolke, Director People Europe bei Thorlabs, weiß: Bei rund 400 Mitarbeitenden in Deutschland besitzt beim Unternehmen der Laserbranche fast jede vierte Person keinen deutschen Pass. Dies ist ein unglaublich hoher Anteil – der Schnitt liegt üblicherweise bei jeder achten Person.  So kommt es, dass vom Geflüchteten bis zum promovierten Physiker alle dabei sind – und jede_r mit seinen Bedürfnissen. Bei Thorlabs steht der Mensch im Mittelpunkt – und zwar angefangen vom Mitarbeitenden bis zum Kunden.

Zum Video-Mitschnitt (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)
 

Willkommen, Kultur!

Dr. Petra Köppel

Kultur ist identitätsstiftend und vermittelt das Gefühl: „Wir gehören zusammen“. Wir erleben sie erst einmal als etwas Selbstverständliches – erst wenn wir in Kontakt mit Menschen anderer Kulturen treten, fällt uns auf, dass Andere anders ticken. Und genau dies ist der Moment, aktiv, bewusst und wertschätzend darauf zu blicken.

Denn es ist erwiesen, dass interkulturelle Teams durch ihre unterschiedlichen Perspektiven kreativer und innovativer sind. Doch als Grundlage gilt, ein Verständnis für die Unterschiede des Anderen zu entwickeln. Und das Umlenken negativer Gefühle einer Eigenart des Anderen, kann durch regelmäßige Interaktion und Reflexion gelernt werden. Und mit der Entwicklung interkultureller Kompetenz auf beiden Seiten entsteht etwas Neues – eine Interkultur, die neu verbindet und Synergien entstehen lässt.

Zum Video-Mitschnitt (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)
Folien zum Beitrag (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)

 

3 Workshops voller Lösungen

1. Wie regen wir einen Dialog im Unternehmen über kulturelle Unterschiede und individuelle Stärken an?
Dr. Steffi Nothnagel

Fazit: Um über kulturelle Unterschiede ins Gespräch zu kommen, ist es wichtig anzuerkennen, dass es diese Unterschiede gibt und Wertschätzung für Traditionen und Werte zu zeigen.

Workshop-Ergebnisse (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)

2. Wie schaffen wir Brücken zwischen den internationalen Standorten, um uns besser kennenzulernen und zusammenzuwachsen?
Dr. Petra Köppel

Fazit: Damit Menschen verschiedener Kulturen Vertrauen aufbauen und ein Teamgefühlt entwickeln, braucht es persönlichen Austausch – auch in Zeiten der virtuellen Kooperation.

Workshop-Ergebnisse (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)

3. Wie zeigen wir nach außen, welch inklusive Kultur wir leben, um weitere Talente für uns zu gewinnen?
Birgit Stecher-Hame

Fazit: Die Kommunikation nach außen ist dann erfolgreich, wenn sie authentisch zeigt, was intern auch gelebt wird. Dabei gilt es die Dinge hervorzuheben, die für die Bewerber_innen besonders relevant sind.

Workshop-Ergebnisse (nur für Mitglieder und Schnuppergäste)

 

Ausblick Synergiewerkstatt #36

Interesse, an der nächsten Synergiewerkstatt teilzunehmen?

Wir treffen uns zur Synergiewerkstatt #36: ‚Wie inklusive Sprache im Unternehmen alle mitnimmt‘ am 8. Dezember 2022 via MS Teams.

Hier geht es zur Anmeldung .

 

 

Materialsammlung auf einen Blick

Materialien für Mitglieder und Schnuppergäste

  • Begrüßungsrede von Jennifer Cable, Thorlabs
  • Keynote von Dr. Bruno Gross, Thorlabs
  • Praxisimpuls von Carolin Wolke, Thorlabs
  • PowerPoint-Präsentation von Carolin Wolke „Wo wir mit Thorlabs stehen, was wir erreicht haben“
  • Wissensimpuls von Dr. Petra Köppel „Willkommen, Kultur!“
  • PowerPoint-Präsentation von Dr. Petra Köppel „Willkommen, Kultur!“
  • Video-Mitschnitt von der Interviewrunde mit Dmitry Kravtsov, Stephan Nitschke, Thu Mai Phuong Nguyen
  • Ergebnissammlung von Workshop 1: Wie regen wir einen Dialog im Unternehmen über kulturelle Unterschiede und individuelle Stärken an? Dr. Steffi Nothnagel
  • Ergebnissammlung von Workshop 2: Wie schaffen wir Brücken zwischen den internationalen Standorten, um uns besser kennenzulernen und zusammenzuwachsen? Dr. Petra Köppel
  • Ergebnissammlung von Workshop 3: Wie zeigen wir nach außen, welch inklusive Kultur wir leben, um weitere Talente für uns zu gewinnen? Birgit Stecher-Hame
  • Fachartikel von Petra Köppel: Dem Fachkräftemangel den Kampf ansagen: mit einer offenen Unternehmenskultur